Die übersehene Übung im Pferdetraining: Beziehung stärken leicht gemacht!

Veröffentlicht am 16. September 2024 um 16:21

Im Pferdetraining geht es oftmals nur um körperliche Übungen, dabei wird oft die Gelegenheit verpasst, gleichzeitig die Beziehung zwischen Reiter und Pferd zu stärken. In diesem Blogpost werde ich eine übersehene Übung im Pferdetraining beleuchten und zeigen, wie man auf einfache Weise die Beziehung zum Pferd verbessern kann.

Pferd und Mensch blicken in die selbe Richtung

Die Kunst der stillen Verbindung

Die Verbindung zu deinem Pferd aufzubauen ist eine Kunst, die Geduld, Verständnis und vor allem einen ruhigen, zentrierten Geist erfordert. Eine der einfachsten und gleichzeitig herausforderndsten Übungen, die du mit deinem Pferd machen kannst, ist einfach still zu stehen und präsent zu sein.

 

Mehr als nur Körpersprache

Wenn du in der Gegenwart deines Pferdes stehst, ist das mehr als nur ein physischer Akt. Es geht darum, eine Verbindung und ein Verständnis zu kultivieren, die über Worte hinausgehen. Diese Übung mag oberflächlich einfach erscheinen, erfordert aber eine große mentale Konzentration und emotionale Präsenz. Achte auf deine Körpersprache und die Energie, die du ausstrahlst, da Pferde unglaublich sensibel für diese Signale sind.

 

Eine Reise des gegenseitigen Respekts

Wie in jeder Beziehung braucht es Zeit und Mühe, eine starke Verbindung zu deinem Pferd aufzubauen. Es ist eine Reise des gegenseitigen Respekts, Vertrauens und Verständnisses. Indem du die Kunst des ruhigen und verbundenen Stehens mit deinem Pferd übst, vertiefst du nicht nur eure Bindung, sondern entwickelst auch dein Bewusstsein und deine Empathie.

 

Die Schönheit des stillen Verstehens

Denk daran, die wahre Schönheit dieser Übung liegt in den Momenten des stillen Verständnisses und der gegenseitigen Anerkennung zwischen dir und deinem Pferd. In diesen Momenten wird das Fundament einer unausgesprochenen Sprache gelegt, die Grundlage für eine harmonische Partnerschaft und Kameradschaft.

 

Praxis: Gemeinsam stehen und beobachten

Wenn du das nächste Mal bei deinem Pferd bist, nimm dir einen Moment Zeit, um einfach gemeinsam zu stehen.

Beobachte was dein Pferd tut, ohne zu bewerten was du siehst. Läuft es um dich herum? Schaut es in die Ferne oder untersucht es den Boden? Ist es entspannt, in sich gekehrt, oder eher aufgeregt?

 

Auf dein Pferd eingehen

Bevor du nun mit deinem üblichen Programm beginnst nimm dir einen Augenblick Zeit um auf dein Pferd einzugehen.

  • Ist es in sich gekehrt und zeigt kein Interesse an? Dann gehe zu deinem Pferd und wecke es durch etwas Kraulen auf!
  • Ist es an seiner Umwelt interessiert? Schaue in die selbe Richtung wie dein Pferd und drücke mit deiner Körpersprache aus "Ja, ich sehe es auch, aber es beunruhigt mich nicht."
  • Möchte dein Pferd ruhig umhergehen? Gehe mit ihm zusammen! Schaut euch gemeinsam an, was es alles zu entdecken gibt. Greife nur dann ein, wenn es notwendig ist, und nur so kurz wie möglich, lasse danach dein Pferd wieder angeben, was ihr macht.
  • Ist es nervös und kann nicht still stehen? Bleibe selbst ruhig und entspannt stehen, hole dir die Aufmerksamkeit deines Pferdes zurück, wenn es das Ende des Strickes erreicht und warte. Hier ist es am schwierigsten sich nicht beeinflussen zu lassen. Konzentriere dich  mehr auf dich als auf dein Pferd, nur so hast du eine Chance dass es sich an dir orientiert und dich als Ruhepol wahrnimmt.

 

Titelfoto Interpretiert

Auf dem Titelfoto blicken Rhino und ich in die Kamera. Er war anfangs besorgt, da die Kamera seltsame klickgeräusche gemacht hat. Auch mir sieht man die Anspannung noch etwas an, ich stehe einfach nicht gerne vor der Kamera. Wir schauen beide zur Quelle unserer Sorgen und versuchen uns wieder zu entspannen.

 

Zusammenfassung

Die Kunst des stillen Stehens und Beobachtens ist ein kraftvolles Werkzeug, um die Verbindung zu deinem Pferd zu vertiefen. Es erfordert Geduld, Präsenz und die Fähigkeit, auf die subtilen Signale deines Pferdes zu achten und angemessen darauf zu reagieren. Indem du diese Übung regelmäßig praktizierst, schaffst du nicht nur eine stärkere Bindung zu deinem Pferd, sondern entwickelst auch deine eigene Wahrnehmung und Selbstkontrolle. Diese Fähigkeiten werden dir in allen Aspekten der Arbeit mit Pferden zugute kommen und dir helfen, eine harmonischere und vertrauensvollere Beziehung zu deinem vierbeinigen Partner aufzubauen.

 

Experten Tipp

Starte jedes mal mit dieser Übung bevor du eine neue Lektion beginnst. Nur wenn dein Pferd entspannt ist kann es auch gut lernen! Zeigt dein Pferd kleine Anzeichen von Stress gehe einen Schritt zurück und gib deinem Pferd kurz Zeit wieder im hier und jetzt anzukommen und zu entspannen. Jetzt kannst du wieder mit neuen Inhalten loslegen.